Gran Canaria Charmante Dörfer erkunden
Gran Canaria: Eine Reise durch die charmantesten Dörfer und Berglandschaften
Gran Canaria wird zu Recht als "Miniaturkontinent" bezeichnet, da die Insel eine unglaubliche Vielfalt an Landschaften in sich birgt. Während die Küstenregionen den Massentourismus anziehen, verspricht das Inselinnere abseits des frenetischen Stadt- und Ferienortlebens eine weitestgehend intakte Naturlandschaft.
Die Entdeckung der charmanten Dörfer und Weiler in den mittleren und höchsten Lagen der Insel ist der beste Weg, um die tief verwurzelten Bräuche und Traditionen der Bewohner kennenzulernen.
I. Die preisgekrönten Bergdörfer der "Cumbre"
Die Bergregion Gran Canarias (Cumbre) im Herzen der Insel birgt einige der landschaftlich und kulturell bedeutendsten Dörfer, die oft in Höhlenwohnungen (troglodyte villages) beheimatet sind.
1. Tejeda: Der schönste Ort Spaniens
Das Gebirgsdorf Tejeda, das im Zentrum der Insel liegt, wurde im September 2015 mit der Auszeichnung "Die schönsten Orte Spaniens" (most beautiful villages in Spain) geehrt.
- Wahrzeichen: Das Dorf liegt zu Füßen des Roque Nublo und bietet einen atemberaubenden Blick auf das unantastbare Naturerbe, das von heftigen Vulkanausbrüchen hinterlassen wurde.
- Blütenzauber: Tejeda wird als Oase des Friedens (heaven of peace) bezeichnet. Die Umgebung ist besonders reizvoll während der Mandelblüte in den Monaten Januar und Februar.
- Historisches Echo: Der berühmte Schriftsteller Miguel de Unamuno besuchte diese Landschaft im Jahr 1910 und beschrieb die Gipfel mit den berühmten Worten: "Es ist ein ungeheurer versteinerter Sturm, ein Sturm aus Feuer, aus Lava, mehr als aus Wasser".
2. Artenara: Das Höchste Dorf
Artenara ist die höchstgelegene Gemeinde Gran Canarias. Das Dorf verspricht dem Besucher Ruhe und Natur pur.
- Höhlenleben: Einzigartig ist, dass die meisten Einwohner hier in modernen Höhlen (modern caves) wohnen, welche im Sommer schön frisch und im Winter angenehm warm sind. Das Casa Museo Santiago Aranda in einer Höhle veranschaulicht, wie die Eingeborenen (indigenous people) zu prähispanischen Zeiten wohnten.
- Aussicht: Der Mirador de Unamuno in Artenara bietet einen überwältigenden Blick auf die Naturlandschaft, die Unamuno als "versteinerten Sturm" umschrieb. Das Farbspiel des Himmels über den Bergen von diesem Aussichtspunkt aus wird als einfach magisch beschrieben.
II. Kulturelle Hochburgen und traditioneller Norden
Der Norden und die mittleren Lagen Gran Canarias sind landwirtschaftlich geprägt und haben ihre Traditionen und Architektur über die Jahrhunderte bewahrt.
1. Teror: Balkone und Pilger
Teror ist die Heimat der Virgen del Pino, der Schutzpatronin von Gran Canaria.
- Architektur: Blickfang der Hauptstraße sind die herrlichen kanarischen Balkone, welche die alten und ehrwürdigen Häuserfassaden schmücken.
- Kulinarik und Kunsthandwerk: Wer ein Andenken sucht, wird hier fündig, da traditionelle Hohlsaumstickereien, Handgewebtes, Keramik und Korbflechtarbeiten angeboten werden. Man sollte den Ort keinesfalls verlassen, ohne die typische Chorizo de Teror (eine köstliche Paprikawurst aus Schweinefleisch) probiert zu haben.
2. Agaete und Puerto de Las Nieves: Kaffee und Sonnenuntergang
Agaete ist ein Dorf mit weiß getünchten Häusern im Nordwesten der Insel.
- Einzigartige Produkte: Im Tal von Agaete schlängeln sich zahlreiche Wanderwege durch eine geheimnisvolle Landschaft, vorbei an Plantagen, in denen ein für europäische Länder einzigartiger Kaffee angebaut wird. Dieser Kaffee gilt als etwas ganz Besonderes aufgrund seiner Eigenschaften wie Aroma und Geschmack.
- Küstenflair: Der Fischerhafen Puerto de Las Nieves ist ein typisches Dorf und eignet sich hervorragend für ein Mittag- oder Abendessen auf Basis von frischem Fisch. Es ist außerdem einer der schönsten Orte, um den Sonnenuntergang zu genießen.
3. Arucas: Rum-Tradition und Küstenblicke
Arucas beherbergt die Destilería Arehucas, die 1884 gegründet wurde und die größte und älteste Rumbrennerei in europäischen Ländern ist.
- Natur und Küste: Ein Ausflug an die Küste von Arucas ist ideal, um landschaftlich interessante Gebiete wie die Salinas del Bufadero (Salzbecken) zu erkunden. Die Strandpromenade des Küstenortes El Puertillo lädt zu Spaziergängen ein und bietet hervorragende Restaurants mit exquisiten Fischgerichten.
III. Malerische Orte im Süden und Osten
Auch die Touristenzentren im Süden und die Gemeinden im Osten verbergen charmante Orte mit reicher Geschichte.
1. Puerto de Mogán: Klein-Venedig
Puerto de Mogán ist der letzte Ort an der GC-1-Autobahn im Südwesten und wird oft wegen seiner Wasserkanäle und sanft schaukelnden Boote im Yachthafen als kleines Venedig beschrieben.
- Kulinarik: Der Hafen ist bekannt für seine Restaurants, die leckeren frischen Fisch anbieten. Er ist außerdem ein wichtiger Ausgangspunkt für Hochseefischerei und Tauchausflüge.
2. Fataga: Tal der Tausend Palmen
Das malerische Bergdorf Fataga liegt im Inneren des Barranco de Fataga (Fataga-Schlucht), das auch als Tal der Tausend Palmen bekannt ist.
- Atmosphäre: Das Dorf ist von Obst- und Gemüsegärten sowie traditionellen Bauten umgeben und ist ein lohnenswerter Halt auf dem Weg in die Berge.
3. Agüimes: Geschichte und Feste
Agüimes ist ein historisch bedeutender Ort im Südosten der Insel.
- Historischer Kern: Der historische Ortskern ist um die bemerkenswerte Kirche San Sebastián angesiedelt und ist ideal, um sich unter die Einheimischen zu mischen.
- Geheimtipps: Agüimes beherbergt auch die beeindruckende Schlucht Barranco de Guayadeque, in der man Höhlenwohnungen (Höhlenrestaurants) finden kann, die vor 500 Jahren den Altkanariern als Heim- und Grabstätte dienten. In dieser Gemeinde liegt auch die Playa de Cabrón, bekannt als eines der artenreichsten Tauchgebiete der Kanaren.