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Gran Canaria Einzigartige Landschaften erkunden

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Gran Canaria wird nicht umsonst als "Miniaturkontinent" bezeichnet. Auf einer Fläche von nur 1.560 km² vereint die Insel eine landschaftliche Vielfalt, die weltweit ihresgleichen sucht: von wüstenähnlichen Sanddünen bis hin zu alpinen Gipfeln und üppigen Lorbeerwäldern.

Diese Vielfalt, die durch die vulkanische Entstehung der Insel und ihre charakteristische Oberflächenbeschaffenheit geprägt ist, erlaubt es Besuchern, innerhalb kürzester Zeit von den warmen Küstenregionen in die gemäßigten Zonen des Inselinneren und bis zu den höchsten Gebirgsregionen zu gelangen.

I. Die Heiligen Berge und Gipfel: UNESCO-Welterbe im Zentrum

Das Zentrum Gran Canarias ist ein Ort von symbolischer und geologischer Majestät, der die Geschichte der Urbevölkerung (der Altkanarier) und das gewaltige vulkanische Erbe der Insel vereint.

Das UNESCO-Welterbe Risco Caído

Am 7. Juli 2019 erkannte die UNESCO den außergewöhnlichen universellen Wert der Kulturlandschaft Risco Caído und der Heiligen Berge von Gran Canaria an.

  • Lage: Dieses einzigartige Ensemble liegt innerhalb der majestätischen Caldera von Tejeda, einem weitläufigen Berggebiet im Zentrum der Insel.
  • Geologie und Kultur: Die Kulturlandschaft besteht aus Felsen, Schluchten und vulkanischen Formationen. Sie umfasst eine große Anzahl von Troglodyten-Siedlungen (Höhlensiedlungen) mit Behausungen, Getreidespeichern und Zisternen, die von der isolierten prähispanischen Inselkultur zeugen.
  • Heilige Stätten: Der Komplex beinhaltet Kulthöhlen und zwei heilige Tempel, die sogenannten Almogarenen: Risco Caído und der Roque Bentayga, welche als Zeremonienstätten für die Verehrung der Sterne und der "Mutter Erde" dienten.
  • Das Zitat: Der Schriftsteller Miguel de Unamuno beschrieb die zentrale Gebirgsregion im Jahr 1910 mit den berühmten Worten: "Es ist ein ungeheurer versteinerter Sturm, ein Sturm aus Feuer, aus Lava, mehr als aus Wasser".

Die ikonischen Felsmonolithen

Der Roque Nublo und der Roque Bentayga sind die beiden Wahrzeichen in den höchsten Bergregionen. Diese Felsmonolithen ragen ehrwürdig oft aus dem Nebel eines überwältigenden Wolkenmeeres heraus.

  • Roque Nublo: Dieser Felsmonolith ist eines der größten natürlichen Felsnadeln der Welt und ein beliebtes Wanderziel. Um ihn zu besichtigen, ist für den Zugang zum Wanderweg zu den Stoßzeiten (9:00 bis 17:00 Uhr) seit Februar 2025 eine Anmeldung erforderlich.
  • Pico de Las Nieves: Mit 1.949 Metern ist dies der höchste Gipfel der Insel. In seiner Nähe befindet sich eine vortreffliche Aussichtsplattform.

II. Schluchten und Täler: Die Barrancos

Tiefe Schluchten (Barrancos) durchziehen die Insel und sind entscheidend für das Landschaftsbild.

1. Barranco de Guayadeque

Diese Schlucht ist eine der bedeutendsten Natursehenswürdigkeiten der Insel und gilt als ein kleines Naturjuwel im Südosten.

  • Landschaft und Geschichte: Das Tal ist mehrere Kilometer lang und begeistert mit seiner atemberaubenden Landschaft. Es beherbergt die größte ehemalige Eingeborenensiedlung des Archipels.
  • Höhlenleben: Entlang der Straße und der Wanderwege sind zahlreiche alte Höhlen zu sehen, die von den Guanchen als Behausungen, Lagerstätten und Grabstätten genutzt wurden. Heute sind einige dieser Höhlen in Wohnhäuser, Ferienhäuser oder Höhlenrestaurants (comida en cuevas) umgewandelt worden, die ein märchenhaftes Ambiente bieten.

2. Barranco de Fataga (Tal der Tausend Palmen)

Das Fataga-Tal ist ein 15 Kilometer langer Canyon, der vom Süden in das Herz der Insel führt.

  • Dörfer und Palmenhaine: Der malerische Bergort Fataga liegt inmitten von Obst- und Gemüsegärten und traditionellen Bauten. Er ist bekannt für seine Hunderte von Palmen.
  • Mirador Degollada de la Yegua: Dieser Aussichtspunkt am Rande des Macizo de Amurga bietet einen überwältigenden Panoramablick über die weite Schlucht (Fataga Gorge). Hier kann man vulkanische Spuren und halbwüstenartige Flora, einschließlich Kanarischer Palmen, sehen.

3. Tal von Agaete

Dieses Tal im Nordwesten ist eine einzigartige Gegend. Die Straße, die tief in das Tal hineinführt, ist landschaftlich eine der schönsten Straßen auf der Insel. Die Fahrt wird von Bergen und etwas Grün flankiert. Agaete liegt vor dem beeindruckenden Gebirgsmassiv von Tamadaba. Es ist bekannt für seine Plantagen, auf denen ein für Europa einzigartiger Kaffee angebaut wird.

III. Geologische Phänomene und Naturschutzgebiete

Ein bedeutender Teil Gran Canarias (43 % der Gesamtfläche und des Küstenstreifens) wurde von der UNESCO im Jahr 2005 zum Biosphärenreservat erklärt.

1. Dünen von Maspalomas

Das Besondere Naturreservat Dünenlandschaft von Maspalomas (Dunas de Maspalomas) ist eines der schönsten Naturräume Gran Canarias.

  • Beschreibung: Dieses 400 Hektar große wüstenartige Naturschutzgebiet zeichnet sich durch zahllose feine Sanddünen aus.
  • Ökologischer Wert: Trotz der Wüstenlandschaft beherbergt das Gebiet auch eine üppige Vegetation und die kleine Meerwasserlagune La Charca, ein Feuchtgebiet von hohem ökologischem Wert, das als Nistplatz für Vögel dient.

2. Caldera de Bandama

Dieser kolossale Vulkankrater ist ein Naturdenkmal.

  • Lage und Zugang: Die Caldera ist ein nur etwa 20 Minuten von der Hauptstadt entferntes vulkanisches Umfeld.
  • Wanderung: Ein Rundwanderweg um den Kraterrand bietet Wanderern eine frische Brise und die Vermischung von Vulkanlandschaft mit Vegetation. Der Weg führt über lockeres vulkanisches Lapilligestein und kann stellenweise rutschig sein. Das Verlassen der Wege im Naturschutzgebiet ist strengstens untersagt.

3. Farbige Felsformationen

  • Barranco de las Vacas: Eine beliebte geologische Sehenswürdigkeit mit farbigen Felsen (Tobas de Colores). Diese Felsformationen ähneln einem Canyon in den USA und wurden durch die Wirkung von Wasser in vulkanischem Gestein über Jahre hinweg geformt.
  • Los Azulejos de Veneguera: Diese spektakuläre Felsformation liegt in der Schlucht von Veneguera. Die Farben der grandiosen Felswand reichen von dunklen Rottönen über Gelb bis hin zu Blau.

4. Wald-Rückzugsorte

  • Los Tilos de Moya: Dieses Naturschutzgebiet bewahrt einen bedeutenden Teil des einstigen Lorbeerwaldes (Selva de Doramas). Der Wald ist dicht und mysteriös. Hier tritt häufig "horizontaler Regen" auf, wobei die Bäume die Feuchtigkeit der Passatwolken auffangen und als Niederschlag abtropfen lassen. Die Wanderung ist kurz (2,1 km) und einfach.

IV. Spektakuläre Aussichten

Gran Canaria bietet ein ausgedehntes Netz von Aussichtspunkten, um die einzigartige Biodiversität und die Panoramen zu genießen.

  • Mirador del Balcón (Andén Verde): Dieser Aussichtspunkt bietet eine der besten Aussichten der Insel. Er liegt an einer kurvenreichen Straße mit zerklüfteter, majestätischer Umgebung. Bei klarem Wetter ist die Insel Teneriffa mit dem imposanten Teide im Hintergrund zu sehen.
  • Aussichtspunkt Mirador de Unamuno (Artenara): Der Miguel de Unamuno gewidmete Aussichtspunkt bietet einen überwältigenden Blick auf die Naturlandschaft, die er als "versteinerten Sturm" umschrieb. Die Weite und Ruhe des Ortes ist unvergleichlich, perfekt zum Entspannen.

Gran Canaria präsentiert sich den Besuchern als eine geologische Kunstgalerie. Die Dünen von Maspalomas sind die goldene Sandskulptur; die Caldera de Bandama ist das dunkle, gewaltige Tongefäß der Schöpfung, während die Roque Nublo und Roque Bentayga die steinernen Wächter sind, die, umhüllt vom Wolkenmeer, über diese unglaubliche Sammlung von Landformen wachen.