Gran Canaria Wandern & Trekking
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Wandern & Trekking: Entdecken Sie den Miniaturkontinent zu Fuß
Gran Canaria ist ein erstaunlicher Ort zum Wandern (amazing place for hiking). Aufgrund ihrer einzigartigen Orografie und ihrer vielen Schluchten (Barrancos) gilt die Insel als Paradies für Wanderliebhaber. Die Wandermöglichkeiten sind endlos, da die Landschaft eine unglaubliche Vielfalt bietet: von wüstenähnlichen Gebieten über Klippen, die ins Meer stürzen, bis hin zu üppigen Wäldern.
Dank des milden Klimas können Sie auf Gran Canaria das ganze Jahr über wandern (trekking all year round). Dennoch wird empfohlen, warme Kleidung mitzunehmen, da das Wetter, insbesondere in den höheren Lagen, schnell umschlagen kann.
Die Ikonen und Gipfel Gran Canarias
Die majestätische Bergwelt im Herzen Gran Canarias bietet einige der bekanntesten und lohnendsten Wanderziele:
Roque Nublo
Der Roque Nublo ist ein ikonischer Ort im Herzen der Insel. Er ist einer der größten natürlichen Felsnadeln der Welt und ein beliebtes Wanderziel.
- Der Weg: Die Wanderung zum Plateau des Roque Nublo ist über gut ausgebaute Wanderwege leicht erreichbar. Der Zustieg vom Parkplatz an der Straße (auf 1581 m Höhe) dauert etwa eine halbe Stunde.
- Aussicht: Vom Gipfelplateau aus reicht die Aussicht an klaren Tagen bis zum Teide auf Teneriffa.
- Vorsicht: Die mutigsten Wanderer wagen sich bis zum hoch aufragenden Felsmonolithen vor, aber auf dem steinigen Weg besteht erhöhte Rutschgefahr. Der letzte Abschnitt kann für Menschen mit Höhenangst eine Herausforderung darstellen.
- Reservierung: Der Zugang zum Roque Nublo erfordert zwischen 9:00 und 17:00 Uhr eine kostenlose Reservierung.
Die "Ventana del Nublo"
Die Ventana del Nublo (Fenster des Nublo) ist ein Felsbogen und ein beliebter Ort, um den Roque Nublo in einem 100% natürlichen Ambiente festzuhalten.
- Die Wanderung dorthin in der Gemeinde Tejeda ist 4,8 km lang, dauert etwa 2 Stunden und 30 Minuten und wird als niedriger Schwierigkeitsgrad eingestuft.
Die großen Routen und historischen Pfade
Der Jakobsweg von Gran Canaria (Camino de Santiago)
Gran Canaria besitzt den einzigen anerkannten Jakobsweg außerhalb des spanischen Festlandes. Dieser Weg ist eine der härtesten und schönsten Wanderrouten der Insel.
- Verlauf: Die historische Route ist 66 Kilometer lang und durchquert die Insel von Süden nach Norden.
- Start- und Endpunkt: Der Weg beginnt am imposanten Leuchtturm von Maspalomas und endet in der Ortschaft Gáldar an der Jakobskirche (Iglesia Matriz de Santiago de Los Caballeros).
- Etappen: Die Route wird in drei Etappen unterteilt:
- Maspalomas ➡️ Tunte (28 km): Eine lange Bergwanderung (uphill hiking route), die am Maspalomas-Canyon beginnt, durch den Palmenhain von Arteara führt und in Fataga vorbeikommt, bevor sie Tunte erreicht.
- Tunte ➡️ Cruz de Tejeda (16 km): Die kürzeste, aber landschaftlich attraktivste Etappe, die durch das Herz der Insel führt.
- Pilgerurkunde: Pilger können, wie beim offiziellen Jakobsweg, eine Pilgerurkunde (Pilgrim's Credential) erhalten, um ihre Reise zu zertifizieren.
- Navigation: Im Gegensatz zum traditionellen Jakobsweg fehlen hier offizielle Markierungen oder Schilder; daher wird die Verwendung eines GPS-Geräts ohne Internetverbindung empfohlen.
Ruta de La Plata (Silberroute)
Die Ruta de La Plata (Silver Route) durchquert das raue und schöne Innere der Insel.
- Geschichte: Dieser Pfad diente lange Zeit als wichtige Kommunikationsverbindung zwischen Nord und Süd und wurde intensiv von Viehhirten (mudá del ganado) und Pilgern (zum Jakobsweg in Tunte) genutzt. Ein Teil der Route ist der Paso de la Plata (Silberpass), ein kunstvoll in Serpentinen am Steilhang angelegter gepflasterter Weg.
- Details: Die mittelschwere Route ist ca. 9,6 km lang und dauert etwa 2,5 Stunden. Sie beginnt am Campingplatz Llano del Garañón (am Fuße des Pico de las Nieves).
Spektakuläre Naturrouten in Schluchten (Barrancos)
Gran Canaria ist ein Miniaturkontinent, der in seinen zahlreichen Schluchten landschaftliche Vielfalt und einzigartige geologische Schätze verbirgt.
- Barranco de los Cernícalos: Diese Wanderroute ist eine der spektakulärsten Erfahrungen der Insel und wird von zahlreichen Wanderern besucht. Sie ist bekannt für ihre Wasserfälle (waterfalls). Die Route zwischen Valsequillo und Telde ist 7 km lang und dauert etwa 3 Stunden und 30 Minuten, mit geringem Schwierigkeitsgrad.
- Barranco de Azuaje: Im Norden der Insel gelegen, bietet diese Schlucht einen Dschungel-Zufluchtsort (jungle refuges) und ist ein Überbleibsel des üppigen Selva de Doramas-Dschungels.
- Barranco de Guayadeque: Eine der größten Schluchten im Südosten der Insel. Besucher können die herrliche Bergstraße befahren, wandern, und alte Höhlen und Wohnhöhlen-Dörfer (troglodyte villages) bewundern.
- Barranco de las Vacas: Eine beliebte geologische Sehenswürdigkeit, die oft als der kleine Canyon der Kanarischen Inseln bezeichnet wird. Die Felsformationen (Tobas de Colores) sind durch Wasser über Jahre in vulkanischem Gestein geformt worden. Da der Besuch des Canyons selbst nur etwa eine halbe Stunde dauert, wird er eher als Zwischenstopp empfohlen, der sich ideal mit einem längeren Wander-Tagesplan kombinieren lässt.
Wanderungen durch einzigartige Vegetation
- Tejeda Mandelblüten-Route: Eine klassische Wanderung, um die erste Blüte des Jahres zu erleben. Dieses Naturspektakel findet typischerweise in den Monaten Januar und Februar statt. Die Wanderung beginnt am Cruz de Tejeda und endet in Tejeda.
- Blue Tajinaste Route (Valsequillo): Diese Route führt Wanderer zur Blauen Tajinaste (Blue Tajinaste Azul), einer endemischen Pflanze der Kanarischen Inseln, die nur auf Gran Canaria vorkommt. Das beeindruckende Naturschauspiel der Blüte beginnt vor der Sommersaison, insbesondere zwischen der Caldera de los Marteles und dem Dorf Tenteniguada.
- Los Tilos de Moya: Die Wanderung durch den Lorbeerwald (Laurel forest) ist relativ kurz (2,1 km, ca. 1 Stunde) und von niedrigem Schwierigkeitsgrad. Sie ist ideal für einen ersten Eindruck des mysteriösen Waldes mit dichtem Baumbestand, in dem es oft zu "horizontalem Regen" kommt – die Bäume fangen Feuchtigkeit aus den Passatwolken auf und lassen diese abtropfen.
Hinweise und Sicherheit für Wanderer
Die bergige Orografie Gran Canarias ist spektakulär, erfordert aber Vorsichtsmaßnahmen.
- Ausrüstung und Vorbereitung: Es ist obligatorisch, stets einen Personalausweis oder Reisepass mitzuführen. Nehmen Sie ausreichend Wasser mit. Beachten Sie, dass das Klima schnell wechseln kann und bringen Sie warme Kleidung mit.
- Routen und Verhalten: Wandern Sie nicht allein und halten Sie sich auf den Wanderwegen. Es wird empfohlen, sich ruhig zu verhalten und die Stille zu respektieren.
- Naturschutz: Schützen Sie die Umwelt. Es ist untersagt, offenes Feuer zu machen oder Zigarettenstummel wegzuwerfen. Nehmen Sie keine Pflanzen, Tiere oder andere Objekte mit.
- Übernachtung: Beim Wandern auf Gran Canaria ist zu beachten, dass 90 % der Routen durch geschützte Naturgebiete führen. Biwakieren (Schlafen im Schlafsack) und Campen sind ohne Genehmigung des Cabildo de Gran Canaria nicht gestattet. Nur Übernachtungen auf privatem Land sind mit Erlaubnis des Landbesitzers erlaubt.
Trail Running
Die Berge Gran Canarias sind nicht nur für Wanderer, sondern auch für Trail Runner geeignet.
- Die Insel veranstaltet jährlich bedeutende Trail-Events wie die Transgrancanaria (ein Ultra-Marathonlauf) sowie den Artenara Trail und die Circular de Tejeda.
- Der Camino de Santiago (66 km) kann auch als lange Trail-Running-Route mit mittlerem bis hohem Schwierigkeitsgrad genutzt werden.
- Eine empfehlenswerte Route ist Los Picos de Challenge Teror, die durch den Barranco de Teror und die Finca de Osorio führt.
Gran Canaria, mit seiner spektakulären Orografie, wird wie ein riesiges, aufgeschlagenes Buch dargestellt, in dem jeder Wanderweg, von den historischen Camino de Santiago bis zur blühenden Mandelbaum-Route, ein eigenes Kapitel der geologischen Vielfalt und der unberührten Natur erzählt.